Nach drei Jahren Vorbereitung reiste Alexander Maria Lohmann im Mai/Juni 2019 für zwei Wochen nach Syrien, mitten hinein in den seit acht Jahren schwelenden Kriegsherd. Touristen sind dort unerwünscht, Fotografieren ist strengstens verboten; bei Verdacht auf Spionage droht die Todesstrafe. An unzähligen Checkpoints wurde Lohmann von Polizei und Militär kontrolliert, er stand
unter ständiger Beobachtung und musste nächtliche Befragungen durch den Geheimdienst über sich ergehen lassen.
Dennoch gelangen ihm mit seiner Leica Q2 einzigartige Aufnahmen, die er mit Glück und Finesse außer Landes schmuggeln konnte. Trotz der unfassbaren Zerstörung wirken seine Bilder fast unwirklich ästhetisch. „Ganz alleine in den zerstörten Gebieten habe ich mich wohlgefühlt. Man steht dort tief im Leben und ist dankbar, Dinge zu sehen, die niemand sonst zu Gesicht bekommt. Im richtigen Licht erschienen die Motive für mich wunderschön.“